Symbolische Inbetriebnahme der neuen PV-Anlage Syntegon

Beringen. 02. März 2023. Eine vom Elektrizitätswerk des Kantons Schaffhausen (EKS) bereitgestellte Photovoltaikanlage produziert seit heute Strom auf den Dächern des Syntegon-Standortes in Beringen. Im Rahmen einer Einweihungsfeier nahmen Vertreter:innen von Syntegon, des Kantons Schaffhausen und der Gemeinde Beringen die Anlage am 2. März offiziell in Betrieb. Mit einer Leistung von rund 1.128 Kilowatt-Peak (kWp) ist sie die leistungsstärkste Anlage des Schweizer EKS-Netzgebietes und deckt ein Viertel des standorteigenen Strombedarfs ab. Bis zu 80 Prozent des erzeugten Stromes plant Syntegon zeitgleich zur Erzeugung selbst zu nutzen.

„Mit der Photovoltaikanlage gehen wir den nächsten Schritt hin zu einer energieeffizienten Stromversorgung, die im Einklang mit unseren Nachhaltigkeitszielen steht“, sagt Bruno Oberle, Standortleiter bei Syntegon in Beringen. Der in den 1960er Jahren gegründete Standort wird derzeit Stück für Stück energetisch saniert. Das Ziel: Bis 2033 soll die komplette Energieversorgung durch lokal produzierte erneuerbare Energie gewährleistet sein. Auf diese Weise zahlt Syntegon konsequent auf die eigenen Emissionsziele ein: Die Spezialistinnen und Spezialisten für Prozess- und Verpackungstechnik beziehen an allen europäischen Standorten bereits 100 Prozent Ökostrom und orientieren sich am 1,5-Grad-Ziel aus dem Pariser Klimaabkommen.

Ein Viertel des Grünstroms am Standort Beringen liefert künftig die Photovoltaikanlage der EKS. Die Kooperation zwischen Syntegon und dem Schaffhauser Elektrizitätswerk ist damit eine Win-Win-Situation für beide Seiten: „EKS leistet mit der umfassenden Anlage einen weiteren wichtigen Beitrag zur Energiewende im Kanton Schaffhausen“, sagt Thomas Fischer, CEO der EKS. „Für Syntegon entfallen die Investitionskosten, während der Standort einen günstigen und stabilen Strompreis zahlt“, ergänzt Bruno Oberle.

Das findet auch Anerkennung von politischer Seite: So machte Martin Kessler, Regierungsrat im Kanton Schaffhausen, im Rahmen der offiziellen Einweihung deutlich: „Die neue Photovoltaikanlage der EKS bei Syntegon wertet den Industriestandort Schaffhausen enorm auf und dient idealerweise als Blaupause für weitere Projekte dieser Art.“ Auch die Gemeinde Beringen bewertet das nachhaltige Stromsystem positiv: „Wir freuen uns sehr, dass Beringen mit seinen lokalen Gegebenheiten ideale Bedingungen für ein solches Vorzeigeprojekt erfüllt“, sagt Roger Paillard, Gemeindepräsident Beringen.

Mit eigener Strom- und Wärmeerzeugung zur Autarkie

Neben Photovoltaik spielt Wasser im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie von Syntegon in Beringen eine wesentliche Rolle. Der Standort befindet sich über einem enormen Grundwasseraufkommen in etwa 80 Metern Tiefe. Mit einer Wasserhöhe von 50 Metern bietet dies in energetischer Hinsicht enormes Potenzial: Syntegon nutzt bereits jetzt das vorhandene Grundwasser, um mittels Wärmepumpen die Beheizung und Kühlung unterschiedlicher Gebäude am Standort zu sichern – von Büroräumen bis hin zu Produktionshallen.

Mit der eigenen Strom- und Wärmeerzeugung verfolgt der Standort eine ambitionierte Reduktion seiner Emissionen. Im Vergleich zu 2019 sollen 2027 40 Prozent weniger CO2 pro Jahr in die Atmosphäre gelangen. „2027 bildet einen weiteren Meilenstein unserer Sanierung“, sagt Volker Koch, verantwortlich für das Energiemanagement bei Syntegon. „Die Hälfte aller Dachflächen möchten wir bis dahin mit Photovoltaikanlagen ausrüsten. Und innerhalb der kommenden zehn Jahre wollen wir Heizöl zudem komplett durch die Grundwassernutzung mit Wärmepumpen ersetzen.“

Langfristig strebt Syntegon einen weiteren Ausbau seiner Energieversorgung am Standort an – bis zur energetischen Autarkie. Die Vision: Nach 2033 soll der benötigte Strom des Unternehmens in Beringen komplett am eigenen Standort erzeugt werden. Für die Unabhängigkeit fehlen derzeit noch die Speichermöglichkeiten. Volker Koch und sein Team sehen jedoch Potenzial, die Vision Wirklichkeit werden zu lassen: „Wir verfolgen die Entwicklung des Marktes im Hinblick auf die technischen Möglichkeiten bei der Zwischenspeicherung von Energie sehr genau“, so Koch. „Im Falle einer erfolgreichen Umsetzung wäre der Standort bis 2033 nicht nur autark, sondern könnte seine Emissionen auch auf Null senken.“

 

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